Ein Interview mit Alexandra Naundorf über ihre Erfahrungen im Praktikum
Ein Praktikum bei der Norddeutschen Bank? Klingt im ersten Moment nach Business Dresscode, sterilen Büroräume und eintönige To-Dos. Mit ihrem Bericht aus dem Praxissemester zerstört Alex aber jegliche Klischees: "Wichtig war es mir, einen realistischen Eindruck des Berufsalltags zu bekommen, Spaß zu haben und viel zu lernen. Und genau das habe ich bekommen!".
Wer war dein Praxispartner und wie lang ging dein Praktikum?
Ich habe meine Praxisphase fünf Monate bei der NORD/LB verbracht. Die Norddeutsche Landesbank ist seit 1970 eine der führenden deutschen Geschäftsbanken und die Landesbank Niedersachsens. Sie ist ein öffentlich-rechtliches Institut, betreut sowohl Privat- als auch Firmenkunden und finanziert insbesondere Projekte des Schwerpunkts Erneuerbare Energien. Der NORD/LB Konzern vereint außerdem die Braunschweigische Landessparkasse sowie die deutsche Hypo und stellt damit die Sparkassenzentralbank dar.
Wurde dein Praktikum mit einem Standard-Satz vergütet oder konntest du die Vergütung individuell verhandeln?
Das ist festgelegt, als Pflichtpraktikantin erhält man eine Praktikumsvergütung in Höhe von 800€. Dies ist transparent auf der Webseite dargestellt, man weiß also schon vor einer Bewerbung, was einen erwartet.
In welcher Abteilung und in welchem Bereich warst du tätig?
Das ESG-Management der NORD/LB besteht aus einem zwölfköpfigen Kernteam aus Festangestellten und drei Werkstudierenden bzw. Praktikantinnen. An der Spitze steht der Gruppenleiter. Das Kernteam teilt sich in Teilgruppen auf: Strategie, Reporting, Governance, Products + Business Cases sowie Kommunikation. Außerdem zählt der Bereich noch eine Menschenrechtsbeauftragte dazu. Gemeinsam ist das ESG-Management-Team verantwortlich für die Bereiche Environmental, Social und Governance in der Bank. Das bedeutet, insbesondere in Themen wie Nachhaltigkeit, aber auch Soziales und Unternehmenskultur ist das ESG-Management der erste Ansprechpartner – intern und extern. Großer Fokus ist dabei auf der ESG-Strategie der Bank, welche das ESG-Management jährlich veröffentlicht. In dem Teil-Team Kommunikation, welchem ich angehört habe, ging es vor allem darum, innerhalb der Bank die Mitarbeitenden, aber auch außerhalb der Bank, auf ESG-Themen aufmerksam zu machen.
Welche Erwartungen hattest du? Haben sie sich erfüllt?
Tatsächlich bin ich mit wenigen Erwartungen ins Praktikum gegangen. Wichtig war es mir, einen realistischen Eindruck des Berufsalltags zu bekommen, Spaß zu haben und viel zu lernen. Und genau das habe ich bekommen! :)
Wie war der Vibe im Team?
Besser hätte ich es mir nicht wünschen können. Ich fühle mich pudelwohl in meinem Team, deshalb bin ich nach der Praxisphase auch als Werkstudentin geblieben. Es ist ein freies Arbeiten, wir kommunizieren auf Augenhöhe und wenn jemand nach einem längeren Urlaub wiederkommt, wird auch der Tisch geschmückt und die Person überrascht.
Wie sah dein Aufgabenbereich aus? Wurde dir viel Verantwortung übertragen?
Ich habe sowohl kleinere als auch größere Aufgaben erledigen dürfen. In unserem Team haben wir uns auch oft abgesprochen, wer auf welches Projekt mehr Lust hat. Mein größtes Projekt mit der meisten Verantwortung war die Konzeptionierung und Durchführung des ESG-Nachwuchskräfte-Tags. Den habe ich dann auch noch mit meiner Mentorin gemeinsam moderiert. Ich habe aber auch viel geschrieben und gestaltet, bspw. in Form eines internen Newsletters, LinkedIn-Posts oder auch eines Kommunikationskonzepts und einem noch geheimen Projekt.
Was war dein Lieblingsprojekt?
MUnser Rainbow-Walk zum Diversity Day war besonders cool, aufgrund der starken Außenwirkung. Es war aber auch ein turbulentes Projekt, von der Idee bis zur Umsetzung ist nur wenig Zeit vergangen.
Hast du dich als richtiger Teil des Teams gefühlt oder deutlich gemerkt, dass du die „Praktikantin“ bist?
Ich bin ganz froh zu sagen, dass ich mich als richtiger Teil des Teams gefühlt habe. Anfangs war es aber auch ganz angenehm, ab und zu erstmal über die Schulter zu gucken.
Hattest du nach deinem Praktikum das Gefühl, wirklich etwas gelernt zu haben? Wenn ja, was/warum?
Was das Texten und Gestalten angeht, glaube ich, dass wirklich die Übung den Meister macht, und das konnte ich hier gut trainieren. Aber auch zwischenmenschlich habe ich nochmal ein paar Erfahrungen mitnehmen können.
Würdest du dein Praktikum weiterempfehlen? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht?
Generell kann ich das Praktikum weiterempfehlen, da ich sehr frei arbeiten durfte, viel gelernt habe, an tollen Projekten mitarbeiten und nette Leute kennenlernen durfte. Ich finde es aber wichtig zu erwähnen, dass jedes Team anders aufgestellt ist und unterschiedlich arbeitet.
Danke, dass du uns an deinen Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben lassen hast, Alex!